Bewusstsein erweitern: Breathwork vs. Psychedelika

Breathwork vs. Psychedelika

Was haben Breathwork und Psychedelika gemeinsam

Auf der Suche nach neuen Perspektiven und innerer Transformation stossen wir immer wieder auf verschiedene Methoden. Zwei davon, die in den letzten Jahren an Popularität gewonnen haben, sind Breathwork und Psychedelika.

In diesem Blogbeitrag möchte ich die beiden Methoden beleuchten und ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzeigen.

Breathwork

Breathwork – auch bekannt als bewusstes verbundenes Atmen – ist eine uralte Technik, die unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden auf vielfältige Weise verbessern kann. Durch gezielte Atemmuster können wir unseren Geist beruhigen, Stress abbauen, unterdrückte Emotionen integrieren und neue Ebenen des Bewusstseins erreichen.

Mehr zu Breathwork findest du hier.

Psychedelika

Psychedelika hingegen sind bewusstseinsverändernde Substanzen, die zu intensiven und oft transformierenden Erfahrungen führen können. Sie können uns helfen, Ängste und Blockaden zu überwinden, neue Einsichten zu gewinnen und uns mit unserem tiefsten Inneren zu verbinden.

Was haben Breathwork und Psychedelika (wie Psilocybin Pilze, Ayahuasca, DMT, LSD etc.) gemeinsam?

Beide Methoden sind tausende von Jahren alt und werden immer beliebter – sowohl in der spirituellen Szene als auch in der wissenschaftlichen Forschung, da sie das Potenzial haben, psychische Heilung, Selbsterkenntnis und persönliches Wachstum zu fördern.

Doch was genau haben Breathwork und Psychedelika eigentlich gemeinsam? Und wie unterscheiden sie sich voneinander?

Gemeinsamkeiten von Breathwork und Psychedelika

Breathwork und Psychedelika haben einige Gemeinsamkeiten, die sie zu interessanten Werkzeugen für die Erforschung des menschlichen Bewusstseins machen. Hier sind einige davon:

  • Beide Methoden führen zu aussergewöhnlichen und bewusstseinserweiternden Geisteszuständen. Es werden andere Hirnareale aktiviert, als im normalen Alltag. Praktizierende können so oft tief in sich gehen, alte Muster und neue Sichtweisen erkennen, Blockaden lösen, die Körperwahrnehmung verstärken und vieles mehr.

  • Sowohl Breathwork als auch Psychedelika können zu Zuständen führen, die sich von dem normalen Wachbewusstsein unterscheiden. Dabei können die Sinne geschärft, die Zeit verzerrt, die Emotionen intensiviert und die Kreativität gesteigert werden. Ausserdem können beide Methoden zu transpersonalen Erfahrungen führen, die das Gefühl von Verbundenheit, Einheit und Spiritualität erzeugen.

  • Das DMN ist ein Netzwerk von Gehirnregionen, das vor allem dann aktiv ist, wenn wir in Gedanken versunken sind, uns an die Vergangenheit erinnern oder an die Zukunft planen. Das DMN ist auch mit unserem Ego, unserer Identität und unserem Selbstbild verbunden. Sowohl Breathwork als auch Psychedelika können die Aktivität des DMN verringern, was zu einer Verminderung des Egos und einer Öffnung für neue Perspektiven führen kann. Dies kann auch erklären, warum beide Methoden bei der Behandlung von psychischen Störungen wie Depressionen, Angststörungen oder Sucht hilfreich sein können, die oft mit einem überaktiven oder starren DMN assoziiert sind.

  • Das limbische System ist ein Teil des Gehirns, der für die Verarbeitung von Emotionen, Erinnerungen und Motivationen zuständig ist. Sowohl Breathwork als auch Psychedelika können das limbische System stimulieren, was zu einer erhöhten emotionalen Empfindsamkeit und einer Freisetzung von unterdrückten oder verdrängten Gefühlen führen kann. Dies kann sowohl therapeutisch als auch herausfordernd sein, je nachdem, wie die Person mit diesen Emotionen umgeht. Daher ist es wichtig, beide Methoden in einem sicheren und unterstützenden Rahmen zu praktizieren, um eine positive Integration zu ermöglichen.

  • DMT, oder N,N-Dimethyltryptamin, ist eine starke psychedelische Verbindung, die in verschiedenen Pflanzen vorkommt und unter anderem der Hauptwirkstoff von Ayahuasca ist.

    Wir Menschen können DMT aber auch in der Form eines Hormons produzieren. Durch Breathwork kann diese Hormon-Produktion erhöht werden.

    DMT hat eine starke psychedelische Wirkung, die tiefgreifende Bewusstseinsveränderungen ,intensive visuelle und auditive Halluzinationen, Gefühle der Euphorie und ein Gefühl tiefer spiritueller Einsicht oder mystischer Erfahrungen hervorrufen kann.

Unterschiede zwischen Breathwork und Psychedelika

Breathwork und Psychedelika haben zwar viele Gemeinsamkeiten, aber auch einige wesentliche Unterschiede, die bei der Wahl der geeigneten Methode berücksichtigt werden sollten. Hier sind einige davon:

  • Zwar sind diverse Studien am laufen und einige wenige Psychotherapeuten dürfen Psychedelika in ihrer Therapie einsetzen, jedoch ist das aktuell leider noch die Ausnahme.

    Tipp: Einige Psychedelika sind bspw. in Holand legal...

  • Breathwork hat eine kürzere Wirkdauer als die meisten Psychedelika. Eine typische Breathwork-Sitzung dauert ungefähr eine Stunde, wobei die Atmenden jederzeit die Intensivität selbst beeinflussen und notfalls auch eine Pause einlegen oder ganz abbrechen können.

    Eine psychedelische Erfahrung kann je nach Substanz und Dosis zwischen 15 Minuten und zwölf Stunden andauern kann. Dies hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Einerseits kann eine kürzere Wirkdauer weniger anstrengend und einfacher zu integrieren sein. Andererseits kann eine längere Wirkdauer mehr Zeit für eine tiefere Erforschung und Transformation bieten. Hat die psychedelische Reise einmal gestartet, muss man da durch, bis die Wirkung abklingt.

  • Breathwork wirkt vor allem durch die Veränderung des Sauerstoff- und Kohlendioxid-Gehalts, was einerseits das Nervensystem in einen Ausnahmezustand versetzt andererseits die Durchblutung und die elektrische Aktivität des Gehirns beeinflussen.

    Psychedelika wirken vor allem durch die Bindung an bestimmte Rezeptoren im Gehirn, vor allem an den Serotonin-Rezeptoren, die für die Regulierung von Stimmung, Wahrnehmung und Kognition verantwortlich sind. Dies kann zu einer erhöhten Kommunikation und Vernetzung zwischen verschiedenen Gehirnregionen führen.

  • Breathwork hat in der Regel weniger Risiken und Nebenwirkungen als Psychedelika, da es keine externen Substanzen erfordert, die zu unerwünschten Wechselwirkungen führen können. Allerdings kann Breathwork auch zu kurzfristigen, körperlichen Beschwerden wie Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen oder Muskelkrämpfen führen. Ausserdem können Breathwork, wie auch Psychedelika, zu psychischen Belastungen wie Angst, Panik, Paranoia oder Trauma-Reaktivierung führen, wenn die Erfahrung nicht angemessen begleitet oder integriert wird. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, beide Methoden unter qualifizierter Anleitung zu praktizieren.

Set und Setting

(Mind)-Set und Setting sind zwei der entscheidenden Faktoren, die beeinflussen, wie sich eine Erfahrung gestaltet. Sie sind nicht weniger bedeutend als die Methode/Substanz/Dosierung und gemeinsam bilden sie den Rahmen für das gesamte Erleben.

(Mind)-Set bezieht sich auf den inneren Zustand der Person - ihr Geisteszustand, ihre Einstellung und Stimmung.

Setting wiederum beschreibt die physische Umgebung, in der die Erfahrung stattfindet. Hierzu zählen beispielsweise der Ort oder der Raum, die Gesellschaft der Mitreisenden, die Betreuung, sowie die Musik, die gespielt wird.

Achte immer darauf, dass sich für dich Set und Setting stimmig anfühlen, bevor du dich auf eine transformierende Erfahrung einlässt!

Die bekanntesten klassischen Psychedelika

  • Psilocybin ist eine psychoaktive Substanz, welche in spezifischen Pilzsorten, wie dem Psilocybe cubensis, zu finden ist. Sie ist berühmt für ihre halluzinogene Wirkung und seit langem Teil von spirituellen und religiösen Praktiken in verschiedenen Kulturen. Psilocybin beeinflusst die Perzeption, das Denken und die Stimmung des Einzelnen und wird oft als Entdeckung der inneren Welt beschrieben. Aktuelle Forschung untersucht die mögliche therapeutische Anwendung von Psilocybin bei Depressionen, Angststörungen und Suchterkrankungen.

  • LSD, auch als Lysergsäurediethylamid bekannt, ist eine starke Droge mit halluzinogener Wirkung. Gewonnen wird sie aus einem Pilz, welcher auf verschiedenen Getreidesorten wächst. Meist wird LSD oral in Form von Löschpapier eingenommen und kann die Wahrnehmung, Stimmung und Denkprozesse verändern. Diese Veränderungen werden durch die Wirkung auf Serotoninrezeptoren im Gehirn hervorgerufen. Dies führt zu tiefgreifenden Veränderungen der Sinneswahrnehmung, der Gefühlslage und der Denkmuster. Konsumenten können lebhafte Halluzinationen, ein verändertes Zeitempfinden und intensive Stimmungsschwankungen erleben. Derzeit wird LSD als mögliche Therapieoption für verschiedene psychische Störungen untersucht.

  • Ayahuasca ist ein psychoaktives Gebräu, das von den Eingeborenen des Amazonas-Beckens seit Jahrhunderten als spirituelles und heilendes Mittel verwendet wird. Es wird aus der Banisteriopsis caapi-Rebe und anderen Pflanzen hergestellt, die das halluzinogene DMT enthalten. Die Einnahme von Ayahuasca kann zu intensiven Erfahrungen führen, die oft als tiefgreifend und transformativ beschrieben werden. Viele Menschen, die Ayahuasca konsumiert haben, berichten über tiefe Einsichten, spirituelle Offenbarungen und emotionale Heilung.

    In der westlichen Welt hat es aufgrund seiner möglichen therapeutischen Wirkungen, einschliesslich der Behandlung von Depressionen, Ängsten und Sucht, an Popularität gewonnen. Für seine Verwendung ist eine sorgfältige Vorbereitung und Respekt für seine traditionellen Wurzeln nahezulegen.

Fazit

Breathwork und Psychedelika können dir helfen, erweiterte Bewusstseinszustände zu erleben, die psychische Heilung, Selbsterkenntnis und persönliches Wachstum fördern. Beide Methoden haben Gemeinsamkeiten, wie die Reduktion des Default Mode Network, die Aktivierung des limbischen Systems und das Erleben transpersonaler Erfahrungen. Es gibt jedoch auch Unterschiede in Bezug auf Legalität, Wirkdauer, Wirkmechanismen sowie Risiken und Nebenwirkungen. Informiere dich gründlich und suche dir erfahrene Begleitung, bevor du eine dieser Methoden ausprobierst.

Welcher Weg ist der richtige für dich?

Das darfst du selbst entscheiden. Die Antwort hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und Zielen ab. Falls du Angst vor Kontrollverlust hast, ist der Atem zum Start evtl. der geeignetere Weg für dich. Aber egal, welchen Weg du wählst, die Reise zu dir selbst ist ein Abenteuer, das voller Überraschungen und Wunder steckt.

Lass dich auf deine innere Weisheit ein und entdecke das Potenzial, das in dir schlummert.

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